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Dokumentation über die Gründung der Kleingartenanlage „Flügelrad“
1920
In Luckenwalde gibt es einen Eisenbahnverein, mit 600 Mitgliedern davon 300 Luckenwalder. Zur Einrichtung von „Schrebergärten“, wird ungenutztes Land oder Wiesenstücke gesucht.
20.02.1920
Schreiben an die Kirchgemeinde in Luckenwalde. Es wird um die Pachtung von mehreren Flächen in Luckenwalde ersucht. Darunter das Areal in der Spandauerstr. mit der Bezeichnung Flurstück 54a und 54b. Es sind ca. 1,37 ha und der Eisenbahnverein ist bereit eine jährliche Pacht von 400 Mark zu zahlen.
18.08.1920
Nach mehreren Rücksprachen wird auf Vertragsabschluss schriftlich gedrängt. Zugleich wird auf die soziale Situation der Vereinsmitglieder verwiesen. Nach einer Befragung erklären sich 79 Mitglieder zur Übernahme eines Gartenstückes bereit. Es sind alles Eisenbahnarbeiter oder untere Beamte.
08.09.1920
Der Eisenbahnverein bekundet seine Bereitschaft zur Zahlung einer jährlichen Pacht von 500 Mark für das Flurstück Spandauerstr. Man beruft sich auf einen Vorschlag einer Kommission. (Sicher von der Kirchengem.)
01.10.1920
Die Kirchgemeinde Luckenwalde, vertreten durch Herrn Oberpfarrer Leser schließt mit dem Eisenbahnverein einen Pachtvertrag ab. Es wird auf eine Liste verwiesen, die Bestandteil des Pachtvertrages ist. (Liegt uns nicht vor.)
21.05.1921
Der Eisenbahnverein schließt erste Unterpachtverträge rückwirkend zum 01.11.1920 ab. Uns liegt der entsprechende Vertrag mit Herrn Karl Noack vor. Er erhielt den Garten 10a in der Kleingartenanlage „Pfarrland“ in der Spandauerstr. Es sind 5 a (500 m²) für 23,50 Mark Jahrespacht.
Der Enkel von Herrn Noack, unser Gartenfreund Erhard Noack bestätigt uns, dass es sich um den von ihm genutzten Garten handelt.
Somit kann an Hand der vorliegenden Unterlagen bewiesen werden, dass auf dem von uns als Kleingartenanlage „Flügelrad“ genutzten Gebiet am 01.10.1920 die Gartenanlage gegründet wurde.
Seit wann dann unsere Anlage den Namen Flügelrad trägt ist bisher noch nicht belegbar. Laut Unterlagen der Stadt Luckenwalde, gab es am Schlachthof auch eine Anlage mit dem Namen „Flügelrad“.
Der Name Flügelrad ist für ein vom Eisenbahnverein gegründeter Gartenverein logisch, handelt es sich beim Flügelrad um das offizielle Symbol der Eisenbahn und dieses Symbol wurde auf dem Kragenspiegel und an der Mütze getragen.
Nach dem II. Weltkrieg erscheint der Name Flügelrad zunächst nicht, wie aus dem 1946 abgeschlossenen Pachtvertrag der Fam. Hönicke ersichtlich ist.
Am 01.10.2010 können wir als Kleingartenanlage „Flügelrad“ in der Spanndauerstr./Martin-Luther-Str. mit gutem Recht und Gewissen unseren 90. Geburtstag festlich begehen.
Hönicke
Schatzmeister
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Der gesamte KVG übermittelt allen Jubilaren herzlichste Wünsche, vor allem viel Gesundheit und Schaffenskraft! |
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